
Ambulante
Hospizarbeit und Palliativberatung
in Bochum Langendreer
Viele Menschen sterben
nicht von heute auf morgen und werden unerwartet aus dem Leben
gerissen. Viele
Menschen sterben langsam. Je länger der Zeitabschnitt des Sterbens andauert,
desto mehr wird bewusst, dass das Sterben auch ein Teil des Lebens ist. Daher
sollte auch auf
diesem letzen Teilstück des Lebens eine würdevolle Begleitung
des Sterbenden erfolgen.
Schwerstkranken und
sterbenden Menschen ein so weit irgend möglich beschwerdefreies und
würdiges
Leben bis zuletzt zu ermöglichen - das ist das Anliegen der Hospizbewegung.
In Deutschland gibt es
keine Sterbekultur. Der Tod wird tabuisiert.
Die Hospizarbeit
allgemein wirbt für eine partnerschaftliche und multidisziplinäre,
professionelle
und fantasievolle Zusammenarbeit aller in der Sterbebegleitung
Tätigen.
Der ganzheitliche Ansatz
umfasst körperliche, psychische, soziale und
spirituelle bzw. religiöse Bedürfnisse des Sterbenden
und auch der Angehörigen
und Trauernden.
Hospizarbeit und Palliativmedizin bieten eine professionelle Begleitung der
Sterbenden und auch
deren Angehörigen.
Palliativmedizin ist
die angemessene medizinische Versorgung von Patienten mit fortgeschrittenen,
nicht heilbaren Erkrankungen. Sie sorgt für eine optimale Schmerztherapie und
Linderung der
quälenden Begleiterscheinungen. Die Behandlung im Rahmen der
Palliativmedizin ist, da Heilung nicht
möglich ist, nunmehr auf die Erhaltung
maximal möglicher Lebensqualität gerichtet. Diese Form der
medizinischen
Behandlung steht jedem zu. Leider müssen Sterbende und Angehörige diese Form
der
medizinischen Behandlung gezielt beanspruchen und fordern, da sie in
Deutschland noch nicht überall verbreitet und sichergestellt ist. Über § 39
Abs. 1 SGB V haben Sterbende einen gesetzlich verankerten
Anspruch auf einen
Zuschuss zu stationärer oder teilstationärer Versorgung in Hospizen, in denen
palliativ-medizinische Behandlung erbracht wird, wenn eine ambulante
Versorgung im Haushalt oder der
Familie des Versicherten nicht erbracht werden
kann. Die Höhe des Zuschusses ist in der Satzung der
Krankenkasse festgelegt.
Über § 39 a Abs. 2 SGB V sind die Krankenkassen verpflichtet auch ambulante
Hospizdienste zu fördern, damit zudem eine ambulante Versorgung durch
qualifizierte Sterbebegleitung
erbracht werden kann.
Ambulante Hospizdienste sind keine Pflegedienste oder Pflegeeinrichtungen. Ambulante Hospizdienste, wie auch der Hospizdienst Mandala e.V. aus Bochum Langendreer, arbeiten mit anderen ambulanten Diensten eng zusammen. Die Mitarbeiter der Hospizdienste begleiten Kranke und auch Angehörige in ihrer Auseinandersetzung mit Krankheit, Schmerz, Abschied, Tod und Trauer. Sie übernehmen zum Teil Sitzwachen, geben Informationen und vermitteln Ansprechpartner. Durch individuelle, psychosoziale Unterstützung versuchen die meist ehrenamtlichen Mitarbeiter, den Kranken das Sterben in gewohnter Umgebung zu ermöglichen sowie deren Angehörige und Freunde zu entlasten. Dem Wunsch der meisten Schwerkranken und Sterbenden, ihre letzte Lebenszeit zu Hause zu verbringen und von vertrauten Menschen begleitet zu werden, fühlt sich die Hospizbewegung verpflichtet.
Die Angebote der ambulanten
Hospizdienste und auch des Hospizdienst Mandala e.V. aus Bochum Langendreer,
sind kostenfrei.
Die Begleitung Sterbender und deren Angehörigen durch die ambulanten
Hospizdienste ist unabhängig von
der sozialen oder materiellen Situation, der
religiösen Anschauung, der Weltanschauung und der Herkunft des
Sterbenden und
deren Angehöriger.
Der Hospizdienst Mandala
e.V. wurde im März 2005 in Bochum Langendreer gegründet und erfüllt die
Voraussetzungen des § 39 a SGB V. Der Tätigkeitsbereich des Vereins erstreckt
sich auch über die Grenzen
Bochums hinaus.
Neben der Begleitung
Sterbender bildet der Verein auch ehrenamtliche Mitarbeiter im Rahmen von
Fortbildungsseminaren aus. Die Fortbildung umfasst ca. 100 Stunden und
orientiert sich dabei an die
Empfehlungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz
e.V. und der Rahmenvereinbarung nach
§ 39 a Abs. 2 Satz 6 SGB V.
Die Fortbildung der
Mitarbeiter umfasst so z.B. den Umgang mit dem Schmerz, Krankheitsbilder,
Sterbeprozesse, Umgang mit den Sterbenden, Spiritualität, Kraftquellen, Palliativ-Care, Pflegeworkshop, etc.
Durch die Fortbildung möchte der Verein
erreichen, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiter und andere
interessierte
Personen befähigt werden und auch ermutigt werden im Hospizdienst tätig zu
werden. Die
Teilnahme an der Fortbildung setzt jedoch nicht voraus, dass die
Teilnehmer auch tatsächlich als
Sterbebegleiter tätig werden. Jeder der
ernsthaft interessiert ist, ist willkommnen. Derzeit erhebt der
Hospizdienst
Mandala e.V. einen Beitrag von 100,00 EURO für die 100 Seminarstunden. Eine
Ratenzahlung
sowie eine Reduzierung des Beitrages ist nach Absprache möglich.
Eine schlechte finanzielle Situation
interessierter Menschen soll der
Teilnahme an der Fortbildung nicht entgegenstehen.
Die ehrenamtlichen
Mitarbeiter im Bereich der Sterbebegleitung werden bei ihrer Arbeit durch den
Verein
unterstützt und begleitet. Während der Begleitung Sterbender werden die
Mitarbeiter durch die Gruppe in dem
Verein aktiv unterstützt. Es findet ein
regelmäßiger Austausch von Erfahrungen und Erlebtem statt.
Supervision ist das
Stichwort auch für die ehrenamtlichen Mitarbeiter. Supervision bedeutet, dass
der
Begleitende mit den bei ihm aufkommenden Gefühlen nicht alleine gelassen
wird. Die Gruppe, der geschulte
Leiter oder außenstehende professionelle
Dritte fangen den Mitarbeiter mit seinen Gefühlen auf.
Der Hospizdienst Mandala
e.V. in Bochum Langendreer wird durch Frau Ingrid Kramer geleitet. Frau Ingrid
Kramer ist Dipl. Sozialarbeiterin und auch Supervisorin.
Der Hospizdienst Mandala
e.V. Bochum Langendreer sucht Mitglieder und auch ehrenamtliche Mitarbeiter
für
den Bereich der Sterbebegleitung. Informationen erhalten Sie in der Geschäftstelle des
Hospizdienst Mandala e.V.
Frau Ingrid Kramer
An den Lothen
9 a
44892 Bochum -
Langendreer
Telefon: 0234 / 28 09 21
e-mail:
hospizdienst-mandala-ev@web.de
www.hospizdienst-mandala-ev.de
Frau Ingrid Kramer als
Leiterin und Koordinatorin steht gerne für ein Beratungsgespräch zur
Verfügung. Sie
führt auch die ersten Gespräche mit Betroffenen und Angehörigen
und wählt die ehrenamtlichen Mitarbeiter für
die aktuelle Sterbebegleitung
aus.
Hospizarbeit, eine Arbeit,
die ein würdevolles und selbstbestimmtes Sterben
ermöglicht und Betroffenen,
Angehörigen und Freunden Unterstützung gewährt,
damit der letzte Abschnitt im Leben in Würde und
menschlich gelebt werden
kann.
Autorin:
Susanne Symnik, Bochum-Langendreer,
Hauptstraße 207, (0234 / 3
69 37 20)
Quelle: Langendreer Dorfpostille( DOPO) Ausgabe Nr. 101 Frühjahr 2006
